Restaurant Zürich

Sonntag, 13. April 2008

Spanische Kochkunst - Restaurant Greulich

Verbinden Sie mit spanischem Essen vorwiegend Tapas? Oft zu fettige und totgebratene Fleischbällchen, die in kleinen Schüsselchen serviert werden? Und dann von einem dieser rauhen spanischen Tanninbomber begleitet werden; fast nicht alleine zu trinken, aber in Kombination irgendwie gegenseitig neutralisierend?

Diese Facette der spanischen Kochkunst wird zwar nie aussterben; aber Spanien nur mit diesem Bild gleichzusetzen ist lange Vergangenheit. Im Gegenteil, Spanien ist beim Essen und Wein im Moment wohl eines der aufregendsten Länder! Der bekannteste Vorreiter, Ferran Adrià und sein El Bulli , der die sogenannte "Molekularküche" quasi gegründet hat und immer weiterentwickelt.

Kommentar zu einem Nebenschauplatz: Kaufen sie sich doch eines der El Bulli Köchbücher - sündhaft teure Bildbände mit beigelegter CD mit den Detailrezepten. Und einer Beilage zu den Techniken etc. bei der Entwicklungen der Rezepte. Wenn Sie etwas über Kreativitätstechniken lernen wollen, ob Sie nun Enterpreneur, Wissenschaftler oder Werber sind - dies ist der perfekte Startpunkt!

Aber zurück zur spanischen Küche. Und zu Zürich. Und damit schon fast zwingend zum Restaurant Greulich; ja das im Hotel Greulich. Das Hotel ein Designerhotel, das Restaurant von aussen irgendwie an Helnwein's "Boulevard of broken dreams" erinnernd). Innen sehr angenehme Atmosphäre, sympatischer & kompetenter Service.

Und das Essen - sagen wir mal spanisch/mediteran mit ein wenig experimentellem Einschlag. Jeder Bissen, jeder Gang macht erneut neugierig. "Reduzierte" Küche, ungewöhnliche Kombinationen, erstklassige Zutaten. Am besten das Menü Surprise wählen - der Chef kocht für Sie, nimmt einzig auf die vorher geäusserten "Ess ich nicht"''s Rücksicht.

Wie wäre es vorab mit einer Thunfisch-Stockfisch Kombination („Xató“ Kombination von grilliertem Thunfischtoro und roh mariniertem Stockfisch an Romescusauce mit Sardelle und Kapern)? Oder Ochsenschwanz mit Entenleber ("Geschmorter Ochsenschwanz und Entenleber auf weissem Bohnenpüree mit Navetten und Rosinen")? Vielleicht als süsser Abschluss Birne (Mit Pflaume und Pinienkernen gefüllte Birne Giandujacreme - Suppe )?

Probieren Sie es aus, lassen Sie sich das nicht entgehen! En Gueten, und Mahlzeit!

P.S. Für den Apero davor oder den Schlummertrunk danach gibt's noch eine schöne Bar gleich beim Eingang zum Greulich rechts.

Samstag, 2. Februar 2008

Sterneküche am Kreisverkehr - Krone / Sihlbrugg

Viele mögen von Sihlbrugg nur den Kreisverkehr kennen, in Richtung Autobahn. Doch genau dort verbirgt sich schon seit 1796 (und damit jetzt in der 13. Generation) ein kulinarischer Anziehungspunkt - einst am Saum- und Handelsweg von Horgen nach Sihlbrugg, jetzt für den hungrigen Wanderer, Automobilisten oder sagen wir besser Gourmet von nah und fern.

Was zeichnet diesen Ort aus:
- Die Gaststuben: Alter Kachelofen, tolle Gemütliichkeit und der tollste Blumenschmuck weit und breit
- Der Serivce: Strahlt eine ungeheure Herzlichkeit, Witz und Charme aus. Und der Chef des Hauses kommt zu Beginn mit einem Korb zum Tisch, in welchem die aktuellen Angebote präsentiert werden (z.B. Kalbsfilet, aktuelles Gemüse, Trüffel, etc.)
- Das Essen: Von Bodenständig (Hackbraten, Wiener Schnitzel) über höchst kreativ und asiatisch inspiriert; manchmal mit kleinen Anleihen an der Molekularkücke. Im Gault Millau 16 Punkte. Auch gibt es ein höchst empfehlenswertes Menü (5 Gänge & evtl. Käse, Weinbegleitung möglich)

Wir speisten (nach einem köstlichen Gruss aus der Kücke):

Zu Beginn
- Gebratene Entenleber auf Chicoree mit Sushi-Reiskugel und Orangenschaum. Höchst köstlich; grosse Portion..
- Salat mit Spargel

Zweierlei vom Hirzler Kalb (Hirzel -> "gleich um die Ecke", dh ein "lokales" Kalb)
- Kalbfleisch-Ravioli mit Trüffel und Winterspinat
- Kalbskotlett, Safranrisotto mit Herbsttrompeten, Spargelgemüse

Käse vom tollen Käsewagen (grosse Auswahl, ausgezeichnete Präsentation)

Dessert (& vorher noch ein kleines Pre-Dessert)
- Vierlei von der Felchlin Schokolade (für lokal nicht so bewanderte - vergessen Sie die Lind & Toblerone Schokoladen beim Gedanken an die Schweiz, richtige Qualität gibt es z.B. bei Felchlin)
- Cantucci Mousse

Und fuhren dann satt, zufrieden und mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause.

http://www.krone-sihlbrugg.ch/

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Bodega Española - Tapas in Zürich

Am Abend nach der Arbeit noch grosser Hunger auf Tapas? Am Einkaufssamstag nach hartem & stundenlangem Dauershoppen noch dringend Bedarf an ausreichender Kalorinzufuhr in einfacher, spanischer Variante?

Da bietet sich die Bodega Española im Niederdorf in Zürich an. An den grossen Holztischen in einfacher, authentischer (was das auch immer heissen soll; authentisch ist wahrscheinlich ein Begriff aus der Welt der Marketinliteratur) Atmosphäre. Den Wein und ein paar Gerichte gibt's zu bestellen, und dann gibt es noch die Theke mit der grossen Tapas Auswahl. Wiederum einfach, authentisch, aber einfach gut. Nichts für den Ausgang im feinen Anzug oder Abendkleid (wäre dann dort auch ohnehin verraucht), aber eben... für gute Tapas.

Im ersten Stock dann die "gediegenere" Restaurant. Kein Website; ein paar Bilder gibt's dennoch unter http://www.sengers.ch/izueri/restaurant8/bodegaespanola/bodegaespanola.asp

Montag, 17. Dezember 2007

Schein und Sein - Restaurant/Bar Sein, Zürich

Wilhelm Busch: Schein und Sein
Mein Kind, es sind allhier die Dinge,
Gleichwohl, ob große, ob geringe,
Im wesentlichen so verpackt,
Daß man sie nicht wie Nüsse knackt.


Die Verpackung, der Schein...

Das Restaurant Sein in Zürich, Martin Surbeck, gemäss Werbung "Gault Millau" Koch des Jahres 1994 (!), aber auch in der Neuzeit (GM 2008) hochgelobt... Die Erwartungen an einem kalten Samstag Abend hoch...

Die geknackte Nuss, das Sein...

Willkommen in der guten Stube, der Emfpang ist distanziert. Das Publikum - nun, die Hotels in der Nähe haben Touristen geschickt; mehr nach der Suche nach (gutem) Essen vielleicht als nach dem perfekten Gourmet-Dinner. Zeit zum Umschauen bleibt - hm, Dekoration erinnert an eine Bar - es dauert ein wenig, bis die Karte kommt, wieder eine gesetzte Pause, bis die Bestellung aufgenommen wird.

Der Tisch ist quasi leer, gut - zwar die Serviette und Blumen, doch Besteck wird wärend des ganzen Abends nur kurz vor dem nächsten Gang gebracht... Dabei würde es doch in der Weihnachtszeit so schon glitzern... Dann halt das Weihnachtsmenü, und das vegitarische für die Dame noch dazu. Klingt ja verlockend...

Da kommt er schon, der erste Gang, nach kurzem Gruss aus der Küche: Die Gebratenen Coquille St. Jaques; mit Schwarzwurzeln und Riesling Perigordtrüffel Reduktion. Nun, Geschmack ist subjektiv; interessant, ungewöhnliche Kombination; die Reduktion vielleicht etwas dünn, die Säure des Rieslings... dem Gericht fehlt die Wärme...

Dann der Steinpilz-Syphon mit Cremolatasorbet - zunächst wird das leere Glas mit dem Sorbet anbei aufgetragen. Der Syphon, ja der mit Steinpilzen muss noch die Runde durch das Lokal machen; schliesslich haben ja diverse andere Gäste auch ihr leeres Glas bekommen; gerade, eben in diesem Moment. Showküche, oder gar Molekularküche auch in Zürich's City? Schade nur, dass die mehrschichtige Suppe der Dame, mit warm und kalt in der Temperatur, so lange warten muss... Die - sagen wir mal trivial - Steinpilz-Suppe mundet dann jedoch vorzüglich.

Der Symphonie dritter Gang - Tacoud gebraten auf Rahmspinat; mit reduziertem Eigelb und Clementinensaft. Fisch kann manchmal eine Spur zu trocken sein, das ist schade. Eigelb, Cremespinat, gute Idee. Clementinensaft - hm, verträgt sich irgendwie nicht so mit dem Wein. Warum nicht ins Essen integrieren? Und ist der Clementinensaft wirklich eine der drei "Überraschungen aus der Küche"? Schnell wieder abgeräumt, alles Besteck vom Tisch.

Dann kommt er, der Hauptgang: Mariniertes Kalbfleisch auf Kartoffelstock und Eisbergsalat, mit einem Ragout von der Kalbslende. Also ausgezeichneter Kartoffelstock, darin knackige Stücke vom Eisbergsalat, das gibt Struktur, das mundet! Darauf dünn geschnitten das marinierte Kalbfleisch - ok. In der Mitte, ja dort wo der Kochlöffel eine runde Vertiefung in den Kartoffelstock zu machen pflegt, dann das Ragout. Eine sämige Sauce dazu, das wäre schön gewesen und hätte gut harmoniert. Jedoch war's wässrig und nicht eingedickt, dafür umso heisser; das was da das Ragout umgeben hat, schade darum. Alles in allem, nicht schlecht, aber einem Landgasthof (nichts gegen Landgasthöfe) hätte es besser zu Gesicht gestanden.

Das Finish - lauwarmer Erdnusskuchen mit Bananen und Kaffee-Karamelglace; bei der Dame Apfel-Millefeuille mit Weinbeeren
und Orangenglace - ganz grosse Klasse!

Schein und Sein - leider war diesmal das Sein weit hinter dem Schein. Kein weiterer Besuch geplant; aber vielleicht ist ja die dazugehörige Tapas-Bar mehr Sein als Schein?

http://www.zuerichsein.ch/

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